Litter-Arthur

Marilyn

Interaktive Computerinstallation 1996
Die Projektion eines Videobeamers zeigt das Gesicht von Marilyn Monroe, es verändert sich als Reaktion auf die Bewegungen des Publikums. In einem Computer sind 24 verschiedene Porträtfotos von Marilyn Monroe gestapelt. Sie sind so aufeinander abgestimmt, dass sie beim 'Durchblättern' nach der Art des 'Daumenkinos' einen kurzen Film ergeben würden.3 Screenshots Monitorbilder Abweichend von der klassischen Kinoprojektion wird bei dieser Installation aber nicht bildweise, sondern pixelweise geblättert, das Gesicht wird als permanent aus den verschiedenen Teilbildern neu übereinander geschichtet. Die Bewegungen des Publikums im Raum werden von einer in Aufsicht angeordneten Videokamera registiert. Das Videosignal der Kamera wird vom Computer digitalisiert, einer Echtzeit-Bildanalyse unterworfen und als virtuelle Maske auf das jeweils sichtbare Marilyn-Bild übertragen. An solchen Stellen, an denen die Videokamera signifikante Bewegungen des Publikums registriert, wird der Marilyn-Film pixelweise transportiert. Je nach Bewegung des Publikums ist z.B. gleichzeitig der 10., der 2. und 15. Kader ausschnittweise sichtbar, die Schichten verfließen zunehmend und permutieren punktuell.

gemeinsam mit Lilo Mangelsdorff

KunstArt '96, Bockenheimer Depot, Frankfurt
 

Videoschlitz

Interaktive Computerinstallation 1991/92
Skizze der technischen Funktion Die Installation ist die elektronische Realisation einer Zielkamera. Das Monitorbild ist das visuelle Protokoll der Raum-Zeit-Tragödie auf der Zielline.Das bewusste Mitspielen in dieser künstlichen Raumanordnung wird erst möglich durch das video-optische Feedback.
Eine bei Sportereignissen eingesetzte fotografische Zielkamera funktioniert anders als eine übliche Kamera: Statt eines Zeit-Verschlusses hat sie einen schmalen senkrechten Schlitz, durch den das Licht auf den mit kontinuierlicher Geschwindigkeit transportierten Film fällt. Es wird also niemals eine zweidimensionale Filmfläche belichtet, sondern es werden sozusagen viele eindimensionale Raum-Zeit-Ausschnitte zu einem Gesamtbild in der zweiten Dimension aneinandergefügt.
Genau diesen Schlitzeffekt erzeuge ich mit VideoComputer-technischen Mitteln: Ein speziell konstruierter Videobild-Digitizer überträgt von dem eingespeisten Video-Kamerabild nur die in der Mitte des Bildfeldes gelegene Pixel-Spalte auf den rechten Rand des Computerbildschirms - 50 mal in der Sekunde. Zugleich wird das vorher angezeigte Bild um eine Spalte nach links geschoben (siehe Skizze). Dadurch entsteht auf dem Bildschirm der visuelle Eindruck eines kontinuierlich von rechts nach links laufenden Bildbandes.
Anders als bei der konventionellen Fotografie wird nur Bewegug scharf abgebildet. Horizontale Bewegung wird je nach Geschwindigkeit mehr oder weniger korrekt, aber gestaucht oder gestreckt aufgezeichnet. Vertikale Bewegung eignet sich an besten für kreative Gestaltung. Ruhe dagegen verzerrt zu konturlosen Bändern.

Kurzes Video mit Darstellungs-Experimenten (ca.5 min)

u.a.:
Freiburger Videoforum
Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
European Media Art Festival Osnabrück
5. VideoFest Berlin
Experimenta Melbourne

 

Die Oberfläche gehört allen

Interaktive Computerinstallation 1990
Foto der InstallationGesicht auf Monitor gezeichnetEin Amiga 500 mit Videomonitor projiziert eine Folge digitalisierter Standbilder. Besucher der Installation haben die Möglichkeit, mit einem Lichtgriffel direkt auf dem Monitor in das projizierte Bild hinein zu malen, es zu kommentieren. Die veränderten Bilder speichern sich auf die Festplatte zurück und werden zukünftig anstelle der vorgegebenen Bilder projiziert. Damit ist die Installation auch ein kommunikations- soziologisches Experiment zur Erkundung des dynamischen Gleichgewichts zwischen der Zerstörung alter und der Entstehung neuer grafischer Schichten: kristallisieren sich Bildanordnungen heraus, die in öffenticher Präsentation Angriffe überleben, weil sie allgemeine Akzeptanz geniessen ?
kurzes Video mit Details (ca.4min)

Freiburger Videoforum
Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Frankfurter Filmschau

 

Tau Memory

Interaktive Computerinstallation 1988
Foto vom MonitorbildClosed-Loop Installation, die den Zerfall eines Videobildes in einem unendlichen Kopierprozess zum Thema hat. Eine Kamera filmt den Monitor ab. Mit Hilfe zweier älterer Videorecorder mit offenen Spulen, einer Bandschleife und eines elektromechanischen Synchronisationsreglers wird ihr Videosignal um circa 7 Sekunden verzögert, mit einem computergesteuerten Schrift- und Grafikgenerator gemischt und wieder auf dem Monitor abgebildet. Die Besucher der Installation treten beim Betrachten des Monitorbildes unwillkürlich in das Bildfeld der Kamera und werden somit in den Zerfallsprozess einbezogen. Die Auswahl der eingeblendeten Texte regt an zur meditierenden Betrachtung.

Kurzes Video mit Ausschnitten vom Installations-Ablauf (3:30 min)

gemeinsam mit Lilo Mangelsdorff
Textfragmente: Rolf Dieter Brinkmann,
     "Besuch in einer sterbenden Stadt"


Galerie Werth, Frankfurt
 

Kaiserlei

Experimentell-dokumentarisches Video
1987, Super8, U-Matic, 7min

Frankfurter Filmschau
Freiburger Videoforum

 

Mensch vermisst

Kurzspielfilm
1987/88, 16mm, 15 min.

Grenzlandfilmtage Selb
Frankfurter Filmschau

 

Winterwideo

Experimentell-dokumentarisches Video zur Gefühlslage im Metropolenwinter
1985, U-matic, 30 Min.

Video abspielen (gekürzte Fassung 15 min)

Experimentalfilmworkshop Osnabrück
Frankfurter Filmschau
Freiburger Videoforum

 

Robototal

Experimentelle Dokumentation zu Verkabelung und Computerisierung, aus Anlass der Einführung der neuen Plastik-Personalausweise

gemeinsam mit Lilo Mangelsdorff
1984, U-matic, 27 Min.

Freiburger Videoforum
Frankfurter Filmschau

 

Was wäre der Staat ohne seine Mauern?

Dokumentarisches Video über den Widerstand der Bürgerinitiative gegen die Startbahn West und die politischen Auseinandersetzungen während deren Inbetriebnahme

gemeinsam mit Lilo Mangelsdorff
1984, U-matic, 75 Min.

Freiburger Videoforum
Frankfurter Filmschau

 

Palusion

Experimentalvideo das mit einem immanenten Farbfehler des PAL TV-Systems spielt
Foto MonitorbildFoto MonitorbildFoto Monitorbild

gemeinsam mit Lilo Mangelsdorff
1984, U-matic, 5 Min.

Frankfurter Filmschau
Experimentalfilmworkshop Osnabrück